Mein Integrativer Ansatz
Mein Integrativer Ansatz
In den letzten 17 Jahren, an deren Beginn drei Jahre Psychoanalyse (nach Freud) standen, habe ich nach Wissen gesucht, das mich auf meinem Weg zu innerem und äußerem Frieden weiterführt und mir die Rätsel der Psyche dort entschlüsselt, wo sie mir Kopfzerbrechen bereiteten.
Dabei fand ich, anfangs noch skeptisch die einzelnen Disziplinen untersuchend, nach und nach Beruhigung und Sicherheit in der Einsicht:
Durch sämtliche Zeiten und Kulturen hinweg, findet sich ein kollektives Wissen, das zwar unterschiedliche Bezeichnungen führt, doch erstaunlich ähnliche Lösungen, für immer die gleichen Menschheits-Fragen anbietet. Ob nun:
- Buddhistische Psychologie: die sich auch mit Ethik und ähnlich wie das Systemische Coaching mit Systemtheorie (Lehre der Vernetzung aller Wirkzusammenhänge) befasst. Ca. 2500 Jahre alt, aus Indien stammend, führt sie auf Siddharta Gautama (später Buddha, übersetzt: der Erwachte) zurück. Sein "Edler achtfacher Pfad" ist die Anleitung für eine Lebensweise, die Leiden in Erfüllung wandelt. → Weist viele Ähnlichkeiten zu westlichen Coaching-Methoden auf.
- Positive Psychologie: Gilt als auf menschliche Stärken fokussierte evidenzbasierte Wissenschaft des gelingenden Lebens. Erstmalig 1954 von US-Psychologe Abraham Maslow verwendet und Ende der 1990er Jahre von Martin Seligmann als Begriff geprägt, ist sie derzeit in der Arbeitswelt in Form des Positive-Leadership-Konzepts populär. → Im Coaching dienen ihre Methoden der Potenzialentfaltung.
- Neurolinguistisches Programmieren: das im Amerika der 1970er Jahre von Richard Bandler als Mathematiker und Psychologe sowie John Grinder als Linguist etabliert wurde und auf Koryphäen der Familientherapie (Virginia Satir), der Hypnotherapie (Milton Erickson) und Gestalttherapie (Fritz Perls) zurückführt. → Zahlreiche effektive Coachingmethoden stammen aus diesem Bereich.
- Stoische Philosophie der Antike: im Mittelmeerraum, ca. 300 v. Chr., begründet durch Zenon von Kition. Stoiker streben nach Einordnung in ein universelles Prinzip, in dem durch emotionale Selbstbeherrschung und Werteorientierung Glück (Ataraxie) als andauernder Zustand der gelassen-freudvollen Seelenruhe angestrebt wird. → Im Coaching können stoische Lebensprinzipien persönliches Wachstum fördern.
- Kognitive Verhaltenstherapie: die ebenfalls Gedanken, Gefühle und Verhalten kausal zusammenhängend betrachtet. Begründet unter anderem von dem US-Psychotherapeuten Albert Ellis, der 1955 die Rational-Emotive Verhaltenstherapie etablierte. → Daraus abgeleitete Methoden kommen im Coaching zum Einsatz.
- Brahma Kumaris World Spiritual University: 1937 im damaligen Indien gegründet, deren Lehre weltweit durch meist von Frauen geführte Zentren praktiziert wird, z.B. durch Sister Shivani, die als Motivationsrednerin für positive Lebensweise und seit 2017 auch als Goodwill Ambassador der World Psychiatric Association tätig ist → Auszüge des Lehrwissens, das einige erstaunliche Parallelen zur westlichen kognitiven Verhaltenstherapie aufweist, können im Coaching von Nutzen sein.
- Positives Denken & Auszüge christlicher Werte: die seit ca. 2000 Jahren weltweit Verbreitung finden. Unter anderem durch den US-Kommunikationstrainer Dale Carnegie in seinem 1948 erschienenen Klassiker des Positiven Denkens "Sorge dich nicht, lebe!". Oder 1927 in Hamburg durch den Psychologen und Begründer des Mental-Positivismus Oscar Schellbach im Bestseller "Mein Erfolgs-System - das positive Leben in Theorie und Praxis". → Kniffe des "Positiven Denkens" können als Coaching-Tools Kraftquellen erschließen.
Diese Liste könnte erheblich länger werden - weist sie doch bereits jetzt erstaunliche Übereinstimmungen dort auf, wo - verkürzt gesagt - der Weg zu eigenverantwortlichem Lebensglück über die Bewusstwerdung und proaktive Einflussnahme auf gedankliche Prozesse führt.
Wenn wir an so vielen und so verschiedenen Quellen, immer wieder auf eine sehr ähnliche systemische ('Alles beeinflusst sich gegenseitig') und konstruktivistische* Denkweise, zu immer den gleichen Lebenszielen, wie Glück, Frieden, Liebe, Gesundheit stoßen, gibt mir das als Forschende Sicherheit und das Gefühl richtig zu liegen. Richtig, auf einem Weg, der mich selbst erheblich weitergeführt hat und den ich guten Gewissens empfehlen und vertreten kann.
Integrativ bedeutet für mich damit weder das eine noch das andere auszuschließen oder gegeneinander antreten zu lassen, sondern: in der Tradition von Carl Gustav Jung, dem Schweizer Begründer der Analytischen Psychologie, der Vertreter der Wissenschaft, Religion, Philosophie und Mystik an einem runden Tisch versammelte - alle zu hören und zu berücksichtigen, um ein möglichst rundes integratives Ganzes zu schaffen. Das bedeutet für meine Coaching- und Beratungsarbeitet, dass ich flexibel agieren und auf eine große Vielfalt an Methoden und Verfahren zurückgreifen kann, die den unterschiedlichen Bedürfnissen meiner Klienten gerecht wird.
*Der Konstruktivismus geht davon aus, dass nicht alle Menschen ein Realitätsbewusstsein teilen, sondern dass jeder Mensch sich sein eigenes Wirklichkeits-Bild unbewusst selbst erschafft, als Resultat seiner individuellen Lebens- und Leidenserfahrungen, Vertreter u.a. Ernst von Glasersfeld, Paul Watzlawick u.v.a..
Text: D. V. Günter | 2022
"Ein konstruktivistischer Gedanke: Die meisten Probleme im zwischenmenschlichen Miteinander serviert uns nicht das Schicksal, sondern sie ergeben sich aus unseren Wertungen und Entscheidungen, die wir immer wieder treffen."
Dr. Björn Migge
Bitte beachten Sie: Mein Angebot ist eine beratende psychologische Tätigkeit außerhalb der Heilkunde.
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